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Lawine - Schneebrett

Ein Schneebrett geht ab.

 

 

 

Es schneit in den Bergen. Unzählige Schneeflocken rieseln als Ansammlungen von fein verzweigten Eiskristallen zu Boden und bilden eine lockere Neuschneedecke.

Aus Neu wird Alt

Im Laufe der Zeit macht die Neuschneedecke jedoch eine Umwandlung oder so genannte Metamorphose durch (von griechisch metamorphóo = umgestalten). Dabei werden die fein verzweigten Strukturen der Eiskristalle der Schneedecke im Laufe der Zeit abgebaut.

  Verschwinden der Feinstruktur

 

 

 

Wie geschieht das?

Dies geschieht einerseits durch das Abschmelzen der feinen Verzweigungen der Schneesternchen bei Sonnenschein und andererseits durch das Gefrieren, wenn es wieder kälter wird. Hinzu kommt der Vorgang der so genannten "Sublimation". Damit wird der direkte Übergang vom festen zum gasförmigen Zustand des Wassers bezeichnet. Normalerweise schmelzen zunächst die Eiskristalle. Dann verdunstet das Schmelzwasser und geht somit in den gasförmigen Zustand über. Bei der Sublimation wird der Schritt des Schmelzens ausgelassen. Wassermoleküle verdampfen dabei also direkt aus der Eisoberfläche. Zuvor verzweigte Kristalle erhalten durch diese Vorgänge eine Kornform und die Schneedecke verdichtet sich allmählich zu körnigem Altschnee.

  Altschnee ohne jegliche Feinstruktur.

 

 

 

Schicht über Schicht

Man sagt auch, die Schneedecke "setzt" sich. Irgendwann schneit es wieder und es entsteht abermals eine Neuschneedecke, die diesmal jedoch über dem Altschnee liegt. Und da kann es unter bestimmten Bedingungen geschehen, dass die alte und die neue Schneeschicht nicht gut aneinander haften. Die Festigkeit zwischen zwei Schneeschichten nennt der Lawinenfachmann Scherfestigkeit, also die Festigkeit gegen das Abscheren, was so viel wie abschieben oder abreißen bedeutet. Die Scherfestigkeit der Schneedecke beruht auf chemischen Bindungskräften zwischen den Eiskristallen oder Eiskörnchen, der so genannten Kohäsion, und auf der Reibung zwischen ihnen. Hinzu kommt das Gewicht des Schnees, der die Schneedecke sozusagen auf den Hang presst.

Und trotzdem geht’s bergab.....

Aber je steiler der Hang ist, umso mehr wirkt auch die talwärts gerichtete Schwerkraft, welche die Schneedecke den Hang hinabziehen möchte. Daraus ergibt sich eine zunehmende Lawinengefahr mit steigender Hangneigung bei gleichzeitig anwachsender Schneedecke. Besonders gefährlich wird es, wenn innerhalb einer Schneedecke "schwache Zwischenschichten" auftreten, die millimeterdünn sein können. Dann reichen schon kleine Störungen, etwa ein Ski- oder Snowboardfahrer, um eine oder gar mehrere Schichten als Schneebrett abrutschen zu lassen.

  Abrisskante eines Schneebrettes.

 

 

 

 

 

Lawinen können ganz schön schnell werden!

Bis zu 80 Kilometer pro Stunde erreichen die schnellsten Schneebretter. Man kann sich also vorstellen, dass es nicht viel nützt, wenn man versucht einer Lawine davonzufahren.