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Die beschwerliche Wanderung des Lachses

Der Lachs, den wir beim Essen auf unseren Tisch bekommen, hat einen weiten, sehr weiten Weg hinter sich. Damit ist aber nicht nur der Weg von der Fischfabrik auf unseren Teller gemeint!

Viele Fische pflanzen sich genau dort fort, wo sie selbst aus dem Ei geschlüpft sind. Zu den bei ihren Massenwanderungen auffälligsten Fischen gehören die Salmonidaen - Lachse.

 

Das Leben der Lachse

Allgemein wachsen Junglachse sehr langsam heran. Sie bleiben etwa zwei bis fünf Jahre im Süßwasser und ziehen dann ins Meer. Dort wachsen sie dann weiter, und dies geht auch noch schneller als im Süßwasser.

Es ist unglaublich, wie viel Kraft ein Lachs, der nun schon bis zu 1000 km im Meer zurückgelegt haben kann, aufbringt, wenn er wieder zu seinem Laichplatz zurückkehren will: den gesamten Flusslauf, den er einst HERUNTERgeschwommen ist, legt er wieder HINAUF mithilfe seiner Fettreserven zurück. Die höchsten Laichplätze liegen auf 700 m Höhe!

Ein Weg mit vielen Hindernissen

Es braucht oft mehrere Anläufe, bis ein Lachs ein Hindernis, wie zum Beispiel einen Felsen, überwinden kann. Dabei wird er auch nicht selten verletzt. Viele Wunden der Fische entstehen aber auch durch Kämpfe bei den Männchen, die während der beschwerlichen Reise zusätzliche Kräfte rauben. Bei den Weibchen zehren Ausheben und Schließen der Laichgruben an den letzten Reserven. Daher ist die Sterblichkeit bei den Lachsen nach dem Laichen sehr hoch. Dazu kommt, dass diese Fische, wie auch wir Menschen, an arteriosklerotischen Gefäßveränderungen erkranken können.

Man nimmt an, dass nur etwa 4 - 6 % der Lachse ein zweites Mal laichen und nur 1 % ein drittes Mal.

Der atlantische Lachs und seine vielfältigen Strategien

Der atlantische Lachs erscheint in vielen Formen, die auch unterschiedliche Wanderverhalten aufweisen können.

Manche bleiben sogar nur im Süßwasser und wandern nur zwischen zwei Seen hin und her. Es gibt sogar gänzlich sesshafte Arten.

Eine Gattung der pazifischen Lachse in Amerika (Oncorhynchus) scheint die Eiablage nie zu überleben.

Der Quinnatlachs laicht im Yukonterritorium nicht weniger als 3000 km vom Meer entfernt.

Eine eindrucksvolle Zahl liegt auch für den Atlantischen Lachs vor: In Schweden markierte Tiere wurden 4800 km entfernt an der Westküste Grönlands gefangen!