Das eBook Angewandte Mikroelektronik wurde von Hans Lohninger zur Unterstützung verschiedener Lehrveranstaltungen geschrieben. Weitere Informationen finden sie hier.


Emitter Coupled Logic

ECL ist die Abkürzung für 'Emitter Coupled Logic' und bezeichnet eine Bauelement-Familie, die einerseits die kürzesten Gatterverzögerungszeiten bietet, andererseits aber auch die größte Verlustleistung aufweist. Ein ECL-Gatter arbeitet mit einem Differenzverstärker als Eingangsstufe, wobei die Signalpegel für LOW (-1.7 V) und HIGH (-0.9 V) so gewählt sind, dass die Transistoren nie in die Sättigung gelangen. Dies verkürzt ähnlich wie bei der Schottky-TTL-Technologie die Schaltzeiten der Transistoren. Darüber hinaus sorgt der niedrige Signalpegel von nur 0.8 V dafür, dass unvermeidliche Schaltkapazitäten schnell umgeladen werden.

Die Ausgänge von ECL-Schaltungen sind sehr niederohmig und benötigen einen externen Widerstand gegen die negative Versorgungsspannung. Dieser Widerstand verbraucht zusätzlich Energie, so dass die Verlustleistung eines ECL-Gatters in der Größenordnung von 35 bis 50 mW liegt.

Vorteile von ECL-Schaltungen:

  • kürzeste Gatterverzögerungszeiten
  • Stromaufnahme unabhängig von Schaltzustand
  • symmetrische Ausgänge für störsichere Signalübertragung

Nachteile:

  • hohe Verlustleistung
  • externe Ausgangswiderstände
  • negative Versorgungsspannung
  • Kombination mit anderen Logik-Familien umständlich


Last Update: 2010-12-05