Das eBook Angewandte Mikroelektronik wurde von Hans Lohninger zur Unterstützung verschiedener Lehrveranstaltungen geschrieben. Weitere Informationen finden sie hier.


Bauformen

Drahtwiderstände

Drahtwiderstände bestehen aus einem dünnen Draht, der auf einem Keramikträger aufgewickelt ist. Die Länge des Drahtes bestimmt den Widerstandswert. Zum Schutz gegen Oxidation bei Erwärmung und zur elektrischen Isolation wird der Draht mit einer Lackschicht überzogen oder in einen Zementüberzug eingebettet. Drahtwiderstände wirken aufgrund der Wicklungen auch als Spulen, was sich besonders bei höheren Frequenzen störend bemerkbar macht. Durch eine besondere Art der Wicklung kann dieser Effekt jedoch weitgehend zum Verschwinden gebracht werden (bifiliare Wicklung).

Schichtwiderstände

Bei Schichtwiderständen wird auf einem Keramikkörper eine Schicht aus Kohle- oder Metallfilm aufgebracht. Zum Abgleich und zur Vergrößerung des Widerstands wird in einer Schraubenlinie das Widerstandsmaterial abgetragen. Kohleschichtwiderstände weisen einen relativ großen negativen Temperaturkoeffizienten auf, Metallfilmwiderstände haben einen geringen TK in der Nähe von Null. Schichtwiderstände können kostengünstig mit Werten zwischen 0.1 Ω und 1 MΩ gefertigt werden.

Potentiometer

Für viele Anwendungen benötigt man variable Widerstände. Eine Form ist das sogenannte Potentiometer, das drei Anschlüsse besitzt: Zwei, die mit den Enden der Widerstandsschicht verbunden sind und einer, der mit einem Schleifer verbunden ist, der zwischen den Enden bewegt werden kann. Je nach Schaltung erhält man einen variablen Widerstand oder einen Spannungsteiler. Potentiometer können sowohl mit linearem Verlauf des Widerstandswertes als auch mit logarithmischem Verlauf angefertigt werden. Letztere werden dort eingesetzt, wo eine logarithmische Größe eingestellt werden soll (z.B. Lautstärkeregler).


Last Update: 2010-12-04