Die chemische Verschiebung
Die chemische
Verschiebung umfasst jenen Bereich, über den sich die Resonanzbedingung eines
Kernes unter dem Einfluss von Struktureigenschaften (wie z. B.
Elektronendichten, I- und M-Effekte) ausdehnt und somit die Aufnahme eines
NMR-Spektrums für eine Kernsorte ermöglicht.
Um also beispielsweise bei 1H-NMR-Messungen die Resonanzbedingungen (die Larmorgleichung
) für die Protonen des Moleküls zu erfüllen, müssen von "außen" größere oder
kleinere Energien (bzw. höhere oder niedrigerer Frequenzen) eingebracht werden, um an den einzelnen Kernorten das
für die Resonanzbedingung nötige Heff zu erreichen.
Somit kann die Resonanzbedingung für durch HZusatz elektronenbeeinflusste Atomkerne in einem
Molekülverband wie folgt entwickelt werden:
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HZusatz wird zur Vereinfachung als Teil des H0-Feldes dargestellt und mit σ
die Abschirmungskonstante eingeführt. Sie kann positiv oder negativ sein, je nach dem ob das Zusatzfeld dem Hauptfeld
entgegenwirkt oder dieses verstärkt (also Abschirmung oder Entschirmung im Sinn der chemischen Verschiebung vorliegt).
- Somit errechnet sich Heff durch einsetzen der obigen Beziehung:
- Die "nukleare" atomspezifische Resonanzbedingung wird durch Ersatz von H0 durch Heff
zur "molekularen", verschiebungsabhängigen Resonanzbedingung:
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