Teach/Me Instrumentelle Analytik ist ein bei Springer, Heidelberg, erschienenes CDROM-basiertes Lehrbuch zur instrumentellen chemischen Analytik. Weitere Informationen finden sie hier....


Ionenfalle

Das Prinzip einer Ionenfalle (engl. ion trap) beruht darauf, Ionen in einem Quadrupolfeld "gefangen" zu halten. Je nach Art der einwirkenden Felder kann man entweder nur Ionen einer bestimmten Masse gefangen halten, oder aber sämtliche Ionen in der Falle vorrätig halten und durch geeignete Veränderung der Felder Ionen mit einer bestimmten Masse dazu zu bringen, den Iontrap zu verlassen. Dadurch ist es möglich, gezielt den Vorrat der Ionen massenaufgetrennt zu scannen.

Die Ionenfalle besteht aus drei Elektroden, einer torusförmigen Elektrode und zwei hyperbolischen Deckkappen. Die Deckkappen haben jeweils ein Loch für den Eintritt und den Austritt der Ionen.

Die Quadrupol-Ionenfalle wurde von Nobelpreisträger Wolfgang Paul entwickelt und entspricht etwa einem Quadrupol-Massenfilter. Ursprünglich war dieses Konzept für Analytiker allerdings nicht oder nur wenig interessant, weil man immer nur Ionen eines bestimmten m/z-Verhältnisses speichern konnte. Erst die Erweiterung des Ion-Trap-Konzepts durch George Stafford (1983) brachte dann den Durchbruch dieser Technologie für die analytische Chemie. Durch die neue Methodik wurde es möglich, sämtliche Ionen gleichzeitig in der Ionenfalle vorrätig zu halten und gezielt aus dem Vorrat zu entnehmen. Zusätzlich wurde durch dir Gruppe von Stafford herausgefunden, dass durch Einlassen von Helium bei etwa 10-3 Torr die Massenauflösung eines Ion-Traps drastisch verbessert werden konnte, da die Ionen sich - bedingt durch bremsende Stoßprozesse - mit Helium in einem engeren Raum im Zentrum des Ion-Traps aufhalten.

Vorteile des Ion-Traps liegen in der Möglichkeit Mehrfach-Stoßexperimente durchzuführen und im besseren Signal-Rauschverhältnis der Messung. Es gibt Berichte wo mit einem Ion-Trap bis zu 12 Stoßexperimente hintereinander durchgeführt wurden (MS12). Außerdem sind Ion-Trap-Geräte sehr kompakt und sehr empfindlich. Der Massenbereich erstreckt sich bis etwa m/z = 70.000.


Last Update: 2010-12-14