Das eBook Angewandte Mikroelektronik wurde von Hans Lohninger zur Unterstützung verschiedener Lehrveranstaltungen geschrieben. Weitere Informationen finden sie hier.


Aufzeichnungsverfahren

Neben dem MFM-Verfahren, das in fast allen Standard-Harddisks zur Anwendung kommt, wurden und werden auch andere Verfahren entwickelt, die zum Teil durch Kompressionstechniken oder durch bessere Ausnutzung der Plattenoberfläche eine höhere Gesamtkapazität bei gleicher Flusswechseldichte erreichen. Eines dieser Verfahren soll kurz erwähnt werden.

RLL-Verfahren

Das RLL-Verfahren (run length limited) ermöglicht eine Kapazitätssteigerung einer Platte um 50%. Dies wird dadurch erreicht, dass die abzuspeichernden Daten so umcodiert werden, dass die Zahl der für das Abspeichern notwendigen Flusswechsel um den Faktor 3 herabgesetzt wird. Da jedoch das Codierungsverfahren die Zahl der Bits verdoppelt, ergibt sich in Summe eine 50%-ige Erhöhung der Speicherkapazität.

Es gibt verschiedene RLL-Verfahren, die jeweils unterschiedliche Kompressionsfaktoren erzeugen. Das gängigste Verfahren ist das 2,7-RLL-Verfahren, das bei der Codierung zwischen den Eins-Bits mindestens zwei, aber höchstens sieben Null-Bits erzeugt. Dabei wird der zu codierende Bitstrom nach folgender Tabelle übersetzt:

uncodierte Bitkombination

RLL-Bit-Folge

0 0

1 0 0 0

0 1

0 1 0 0

1 0 0

0 0 1 0 0 0

1 0 1

1 0 0 1 0 0

1 1 0 0

0 0 0 0 1 0 0 0

1 1 0 1

0 0 1 0 0 1 0 0

1 1 1

0 0 0 1 0 0


Last Update: 2010-12-05