Das eBook Angewandte Mikroelektronik wurde von Hans Lohninger zur Unterstützung verschiedener Lehrveranstaltungen geschrieben. Weitere Informationen finden sie hier.


Dehnungsmessstreifen

Der Dehnungsmessstreifen (DMS) basiert auf der Tatsache, dass fast alle Materialien ihren elektrischen Widerstand ändern, wenn sie gedehnt werden. Dehnungsmessstreifen werden durch Aufbringen eines dünnen metallischen Films auf eine Folie erzeugt. Dieser Film wird in Form eines Mäanders aufgebracht, um die Wirkung zu verstärken.

Dehnungsmessstreifen haben einen niedrigen Widerstand (typ. zwischen 120 und 350 Ω), was bedeutet, dass sie eine beträchtliche Leistung zur Messung benötigen. Da sich die Änderung des Widerstands in sehr kleinen Bereichen bewegt (typ. 0.1 % über den ganzen Arbeitsbereich), ist es notwendig, eine aufwendige Elektronik zur Messung des Signals zu verwenden.

Dehnungsmessstreifen werden immer in Brückenschaltung betrieben, wobei eventuell ein zweiter gleicher Dehnungsmessstreifen in den anderen Brückenzweig geschaltet wird (ohne diesen der zu messenden Kraft auszusetzen), um die Temperaturabhängigkeit der Schaltung zu kompensieren.

Dehnungsmessstreifen bestehen aus Halbleitermaterial, da diese einen höhere Empfindlichkeit haben als DMS aus Metall (bis zu Faktor 30). Die Temperaturstabilität von Halbleiter-DMS ist jedoch schlechter.


Last Update: 2010-12-05