Teach/Me Instrumentelle Analytik ist ein bei Springer, Heidelberg, erschienenes CDROM-basiertes Lehrbuch zur instrumentellen chemischen Analytik. Weitere Informationen finden sie hier....


Geschichtliches zur NMR in Stichworten

Jahr Ereignis
1945 Erste Beobachtung des NMR Phänomens durch Purcell, Torray und Pound (Harvard).
1952 Nobelpreis an die Entdecker
ab 1952 Erste kommerzielle Geräte werden entwickelt, die die sogenannte CW-Technik (Continuous Wave) benutzen. CW-Spektroskopie kann am besten mit dem Drehen des Sendersuchrades über die Skala eines Radiogerätes verglichen werden, wobei der Resonanzeffekt eintritt, wenn man auf einen Radiosender stößt.
bis 1970 Weil die verfügbaren Spektrometer noch nicht sehr empfindlich sind, sind anfangs nur sehr empfindliche Kerne, vor allem jene mit hoher natürlicher Isotopenhäufigkeit für Messungen zugänglich.
Das wichtigste Einsatzgebiet ist vor allem die 1H-NMR-Spektroskopie in der organischen und 11B, 19F oder 31P Spektroskopie in der anorganischen Chemie.
ab 1970 Die Einführung der FT(Fourier-Transform)-NMR-Technik und die Entwicklung von Magneten mit immer höheren Feldstärken ermöglichen den routinemäßigen Einsatz auch für unempfindliche Atomkerne (z.B.:13C, nur 1% natürliche Isotopenhäufigkeit).
ab 1975 Supraleitende Materialien (z.B.: Nb-Zr-Legierungen) gelangen routinemäßig zum Einsatz und ermöglichen den Bau leichterer, stabilerer und stärkerer, somit empfindlicherer Magnete (Feldstärken 5 Tesla aufwärts, zum Vergleich: die Stärke des Erdmagnetfeldes beträgt ca. 5.10-5 T !).
ab 1980 Die rasante Entwicklung in der Elektronik und Computertechnologie begünstigt das Entstehen neuer Pulstechniken und Aufnahmeverfahren: 2D-NMR ermöglicht homonuklear (z. B. 1H-1H) und heteronuklear (z. B. 13C-1H) korrelierte Spektroskopie.
1991 Nobelpreis an Ernst (ETH Zürich) für die Verdienste um die Entwicklung der FT-NMR und die Einführung wesentlicher, mehrdimensionaler Aufnahmetechniken.
2001 Die Magnetfeldstärken ermöglichen 1H-NMR-Messungen bis 750 MHz. Zusammen mit stetiger Verbesserung des Designs der Probenmessköpfe werden gewaltige Empfindlichkeitssteigerung erreicht, die z.B. die direkte Kopplung von HPLC-Geräten mit NMR-Spektrometern ermöglichen. Neben der Untersuchung gelöster Proben („Flüssig-NMR") stellen die Festkörper-NMR-Spektroskopie (z.B.: CP-MAS = Cross Polarisation – Magic Angel Spinning) und bildgebende Methoden (MRI = Magnetic Resonance Imaging) zunehmend wichtige Einsatzgebiete dar.


Last Update: 2010-12-14