Teach/Me Instrumentelle Analytik ist ein bei Springer, Heidelberg, erschienenes CDROM-basiertes Lehrbuch zur instrumentellen chemischen Analytik. Weitere Informationen finden sie hier....


Der Atomkern im statischen Magnetfeld

Das atomare Phänomen kann wieder vom klassisch-mechanischen Beispiel abgeleitet werden: Wird eine rotierende Masse ("Kreisel") der Gravitation ausgesetzt, so erfolgt eine Präzessionsbewegung um dessen Feldachse.

Wird nun ein Atomkern in ein starkes, statisches Magnetfeld H0 gebracht, so erfolgt analog eine Präzessionsbewegung des magnetischen Moments μ um die Feldachse des Magnetfeldes H0.

In den verwendeten graphischen Modellen wird ein orthogonales Koordinatensystem verwendet, in dem das H0-Feld immer in Richtung der z-Achse ausgerichtet ist.

Präzession von μ und H0

Zur weiteren Vereinfachung wird in der Folge nur mehr die Projektion von μ auf die z-Achse, μz, verwendet, wodurch die Beziehung für das magnetische Moment wie folgt modifiziert wird:

m magnetische Quantenzahl
γ gyromagnetisches Verhältnis
h Planck'sches Wirkungsquantum
μz magnetisches Moment in Richtung z

Die Einstellungsmöglichkeiten für das magnetische Moment μz werden durch die magnetische Quantenzahl m beschrieben, die aus I wie folgt entwickelt wird:

m -I, -I+1, -I+2, ...., +I-2, +I-1, +I

Die Anzahl der Orientierungsmöglichkeiten von μz im Magnetfeld H0 beträgt somit 2I+1. In der organischen Chemie wichtige Atome wie das Proton 1H oder das Kohlenstoffisotop 13C sind Kerne mit I=½ und weisen daher für μz mit m = +½, -½ zwei Einstellungsmöglichkeiten (= zwei Energiezustände) im angelegten Magnetfeld H0 auf. Für Deuterium mit I=1 gilt: m=-1, 0, +1.

Orientierungsmöglichkeiten von μz im Magnetfeld H0

1H: I=½

D (=2H): I=1


Last Update: 2010-12-14