Negative chemische Ionisation (NCI)
Negativ-Ionen-Massenspektrometrie ist im allgemeinen
empfindlicher und selektiver als die weit häufiger durchgeführte
Positiv-Ionen-MS. Allerdings gibt es deutlich weniger Substanzen die negative
Ionen erzeugen. Negative geladene Ionen können durch verschiedene Prozesse
erzeugt werden:
- Resonanter Elektroneneinfang (engl. resonance electron capture): Dabei wird durch ein neutrales Molekül ein Elektron eingefangen
und erzeugt eine Molekülanion. Die Elektronenenergie muss niedrig sein, damit
dieser Prozess funktioniert. Da der Elektroneneinfang ein endothermer Prozess
ist, haben die Molekülanionen Überschussenergie, die entweder zum Zerfall des
Anions in Bruchstücke führt, oder aber zum Verlust des Elektrons.
- Bei der chemische Ionisation (genauer NCI - negative
chemische Ionisation) wird die Energie der Elektronen durch ein Puffergas
verringert bis sie niedrig genug ist, um von den neutralen Molekülen in der
Ionenquelle eingefangen werden können. Das Puffergas (meist Methan) hilft
auch, die Anionen zu stabilisieren.
Vorteile der
NCI:
- effiziente Ionisation
- hohe Empfindlichkeit
- weniger Fragmentierung als bei positiven Ionen (EI und CI)
- größere Selektivität bei biologisch relevanten
Molekülen
Nachteile:
- nicht alle Substanzen erzeugen negative Ionen
- schlecht reproduzierbar
- niedriger Massenbereich (unter 1000
Da)
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