Das eBook Angewandte Mikroelektronik wurde von Hans Lohninger zur Unterstützung verschiedener Lehrveranstaltungen geschrieben. Weitere Informationen finden sie hier.


Experiment: Serielle Ausgabe von Zeichen

Im folgenden Experiment sollen die verschiedenen Parameter des Protokolls einer seriellen Schnittstelle untersucht werden. Dazu wird mit Hilfe der auf der Platine SERPAR vorhandenen Schnittstelle, einem Oszilloskop und der Platine DIGMLT der in der Abbildung gezeigte Aufbau gemacht. Der Eingang PIN (Platine uP1) wird über ein Flachbandkabel mit den Tasten der Platine DIGMLT verbunden, der Sender der seriellen Schnittstelle (Kanal A) wird mit dem Eingang des Oszilloskops verbunden.

Experiment: Protokoll der seriellen Schnittstelle

Im Experiment soll ein einzelnes, über die Tasten binär eingestelltes Zeichen wiederholt gesendet und am Oszilloskop dargestellt werden. Dazu wird der Trigger des Oszilloskops auf die positive Flanke eingestellt, damit das Startbit immer sichtbar ist. Das Protokoll der Schnittstelle kann über den DIP-Schalter der Platine uP1 eingestellt werden, wobei die Schalterkombinationen folgende Bedeutung haben (Voraussetzung Jumper J2 verbindet den CTC mit 1.536 MHz):

Schalter

Bedeutung

8,7,6

Baudrate:

OFF OFF OFF = 150 Baud
OFF OFF ON = 300 Baud
OFF ON OFF = 600 Baud
OFF ON ON = 1200 Baud
ON OFF OFF = 2400 Baud
ON OFF ON = 4800 Baud
ON ON OFF = 9600 Baud
ON ON ON = 19200 Baud

5

Zahl der Datenbits:

OFF = 7 Datenbits
ON = 8 Datenbits

4

Parity aus/ein:

ON = Paritybit wird erzeugt
OFF = Paritybit wird nicht erzeugt

3

Art des Paritybits:

OFF = Even Parity
ON = Odd Parity

2

Zahl der Stoppbits

ON = 2 Stoppbits
OFF = 1 Stoppbit

1

unbenutzt

Das Programm zur Durchführung dieses Experiments läuft als Endlosschleife und führt die folgenden Aktionen durch. Zuerst wird der DIP-Schalter auf Platine uP1 abgefragt und geprüft, ob sich sein Zustand seit der letzten Abfrage geändert hat. Wenn die Stellung des Schalters verändert worden ist, wird das Protokoll der seriellen Schnittstelle entsprechend der Schalterstellung neu eingestellt. Dann wird die Bitkombination der Tasten auf DIGMLT eingelesen und auf der seriellen Schnittstelle gesendet. Nach dem Senden wird etwa 70 ms gewartet und das Programm wieder von vorne durchgearbeitet.

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;---- Experiment: Zeichen seriell senden -----------
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;
            .GLOBAL BYTSND
BYTSND:     LD      HL,DSIMG    ;DIPSW geändert ?
            IN      A,(DIPSW)
            CP      (HL)
            LD      (HL),A
            CALL    NZ,SETDSW   ;ja, neues Protokoll
            IN      A,(PIN)     ;Tasten einlesen
            CALL    WRV24A      ;serielle Ausgabe
            LD      HL,4000     ;70 ms warten
            CALL    DELAY
            JR      BYTSND      ;nächste Runde
;
            .DATA
DSIMG:      DEFB    0           ;DIPSW-Einstellung
            .CODE

Man kann nun durch Einstellen verschiedener Stellungen des DIP-Schalters das Protokoll eines Zeichens beliebig verändern und am Oszilloskop ansehen. Der Leser sei dazu angeregt, zuerst mit 8-Bit-Daten und keinem Parity-Bit zu experimentieren und nur die Baudrate zu verstellen. Im nächsten Schritt wird bei einer fixen Baudrate (z.B. 1200 Baud) für ein fixes Zeichen (z.B. 'A') das Protokoll verändert. Abbildung PROTOCA zeigt das Ergebnis für den Buchstaben 'A' (ASCII 65, binär 01000001) für verschiedene Protokolle.

Serielle Übertragung des Buchstabens 'A' bei verschiedenen Protokollen


Last Update: 2008-05-31