Hagel

Hagel ist schon ein ziemlich interessantes Phänomen. Und in Form eines Hagelgewitters auch ein sehr imposantes. Fast jeder hat es schon einmal erlebt. Stellen wir uns einen heißen Sommertag im Schwimmbad vor, es hat so um die 30°C und dennoch trüben ein paar Gewitterwolken in der Ferne das perfekte Bild. Man nimmt bereits ein leises Grollen wahr, und die Wolken kommen immer näher. Schließlich verdecken sie die Sonne, die Lufttemperatur bleibt aber trotzdem angenehm warm. Dennoch packen die ersten Leute schon ihre Sachen. Und plötzlich geht es los, ein Körnchen nach dem anderen fällt vom Himmel auf die Erde, bis es schlagartig Tausende, nein Millionen Hagelkörner sind, die den Boden mit einer weißen Eisschicht bedecken.

Schneeballschlacht unter Vögeln?

Doch wo kommen diese bis zu 10 cm (!!!!) großen Eisbälle her? Wie entstehen sie und warum fallen sie nicht schon als viel kleinere Körnchen zu Boden?

Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach: Wolken saugen heiße Luft in großen Höhen an - und das mit einer Geschwindigkeit von bis zu 300 Stundenkilometern. Es kann vorkommen, dass am Boden um die 30°C herrschen, in größerer Höhe jedoch um die -15°C und weniger. Diese Temperaturunterschiede verursachen den Hagel.

Denn werden Regentropfen von den Wolken nach oben gesogen, gefrieren sie dort aufgrund der Minus-Temperaturen zu kleinen Eiskügelchen. Diese sacken dann wieder etwas ab, verbinden sich mit etwas Wasser, werden wieder nach oben gesogen und gefrieren erneut. Dieser Kreislauf setzt sich so lange fort, bis das Hagelkorn zu schwer ist und zu Boden fällt, oder bis es nicht mehr in den Sog der Wolke gelangt. Dabei können wirklich beachtliche Korngrößen erreicht werden.

Dieses Phänomen kann ganz plötzlich auftreten. Gefährlich wird es, wenn die Hagelkörner so groß wie ein Taubenei oder gar ein Tennisball werden. Dieser Hagel schlägt mit so einer Wucht auf die Erde, dass Fensterscheiben zu Bruch gehen, Dachziegel durchschlagen und auch Menschen schwer verletzt werden können.