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Flüssige Ernährung

Ernährung ist eine Basis für die Lebenserhaltung des Menschen und steuert in wesentlichen Zügen sein körperliches, geistiges, psychisches und soziales Wohlbefinden.

In der Medizin werden zwei grundlegend unterschiedliche Formen der Nahrungszufuhr unterschieden:

  • enterale Ernährung: Ernährung über den Darm
  • parenterale Ernährung: Ernährung am Darm vorbei

Enterale Ernährung:

Hierzu zählt zunächst die normale orale Ernährung sowie die Sondenernährung.

Wenn eine orale Nahrungsaufnahme durch Schluckprobleme oder Störungen im Bereich der Speiseröhre nicht möglich ist, so können Nährstoffe z. B. über eine Nasensonde zugeführt werden. Alternativ kann auch der betroffene Mensch über eine direkt durch die Bauchwand in den Magen (PEG-Sonde) oder Dünndarm (PEJ- oder FKJ-Sonde) eingeführte Sonde ernährt werden. Die Planung einer langfristigen enteralen Ernährung und das Legen einer dauerhaften Sonde wird vom Arzt durchgeführt. Der große Vorteil dieser Form der künstlichen Ernährung liegt in der weiteren Nutzung des Darmes, der - wann immer möglich - für die Nährstoffaufnahme genutzt werden sollte. Er fungiert als eine wichtige Durchgangskontrolle (Darmbarriere) für alle Nährstoffe und bewirkt so eine erste Verdauung und Selektion der Nährstoffe, die in den Organismus aufgenommen werden. Eine intakte Darmbarriere ist auch für den Schutz des Körpers vor eindringenden Mikroorganismen sehr wichtig.

Parenterale Ernährung:

Unter parenteraler Ernährung versteht man im Allgemeinen die intravenöse Ernährung. Sie ist dann erforderlich, wenn keine Nährstoffe über den Magen-Darm-Trakt aufgenommen werden können. Mögliche Gründe wären eine ausgedehnte Entzündung im Bereich des Darms, ein großer operativer Eingriff im Bauchraum oder extremer, unstillbarer Durchfall über einen längeren Zeitraum.

 

Besonderheiten der intravenösen Ernährung:

  • Da der Abbau im Magen-Darm-Trakt umgangen wird, müssen sämtliche zugeführten Nährstoffe schon vollständig „verdaut" sein. Eiweiß wird in Form von Eiweißbausteinen und Kohlehydrate in Form von Traubenzucker zugeführt.
  • Die Mischungen müssen dem jeweiligen Bedarf des Patienten angepasst werden, da eine "ich bin satt"-Regulation nicht möglich ist.
  • Die verwendeten Mischungen müssen absolut keimfrei, d.h. steril, hergestellt werden, da die Verabreichung direkt in das venöse Blutsystem erfolgt und eindringende Keime schwere Infektionen auslösen würden.