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Warum ist Wasser ein gutes Lösungsmittel?

Viele Stoffe lösen sich im Wasser auf. Bei Salz oder Zucker zum Beispiel beobachten wir das jeden Tag. Auch unser Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser, das fast alle Stoffe, die wir zum Leben brauchen, in gelöster Form enthält; bei Pflanzen und Tieren ist es genauso. Wasser ist damit das wichtigste Lösungsmittel in der Natur.

Es gibt aber auch wasserunlösliche Stoffe: Fette, Kunststoffe und die meisten Metalle zum Beispiel lösen sich im Wasser nicht auf.

Der Grund:

Ob sich ein bestimmter Stoff in Wasser löst oder nicht, hängt von vielen Faktoren ab.

Auflösen bedeutet, dass ein Feststoff in seine kleinsten Teilchen zerlegt wird und diese sich darauf im Wasser gleichmäßig verteilen. Je nach ihren Eigenschaften können sich die Teilchen bestimmter Stoffe sehr gut, andere schlecht oder gar nicht unter die Wasserteilchen mischen.

Wasser besteht aus Molekülen mit der chemischen Formel H2O. Das heißt, dass ein Wassermolekül aus zwei Wasserstoffatomen und einem Sauerstoffatom besteht. Diese drei Atome sind - wie auf dem Bild zu sehen - gewinkelt angeordnet und tragen elektrische Ladungen. Die Wassermoleküle besitzen eine Dipolnatur, das heißt dass die Wasserstoffatome positiv und das Sauerstoffatom negativ geladen sind, und können sich dadurch gut an geladene Teilchen (Ionen) an der Oberfläche von Kristallen anlagern. Diese Eigenschaft macht Wasser zu einem besonders guten Lösungsmittel.

Welche Stoffe lösen sich besonders gut in Wasser?

Zu den Stoffen, die sich sehr gut in Wasser lösen, gehören viele Salze. Im Vergleich zu anderen Flüssigkeiten ist Wasser sogar eines der besten Lösungsmittel für salzartige Verbindungen.

Aber auch von gut löslichen Substanzen kann das Wasser immer nur eine begrenzte Menge aufnehmen. Ab einer gewissen Konzentration, die je nach Stoff unterschiedlich ist, löst sich bei weiterer Zugabe nichts mehr auf, die überschüssige Substanz bleibt als fester Bodensatz zurück. Man sagt dann, die Lösung ist gesättigt.

Das kann man zum Beispiel mit Kochsalz ausprobieren: Wie viele Teelöffel Salz lassen sich in ein kleines Glas Wasser einrühren, bis ein ungelöster Bodensatz zurückbleibt?

Wasser kann nicht nur feste Stoffe auflösen: Auch Flüssigkeiten und sogar Gase können sich in Wasser lösen!

Fische können im Wasser nur atmen, weil sich ein wenig von dem Sauerstoffgas aus der Luft im Wasser löst.

 

 

 

Saurer Regen entsteht, wenn das Regenwasser Abgase aus der Luft aufnimmt, die dann in der Lösung sauer reagieren.

Alkoholische Getränke bestehen aus einer Mischung der zwei Flüssigkeiten Wasser und Alkohol.

Gibt es in der Natur reines Wasser?

Weil Wasser so ein gutes Lösungsmittel ist, ist in der Natur vorkommendes Wasser nie chemisch gesehen völlig rein, sondern enthält immer gelöste Stoffe: Salze aus dem Gestein und Gase aus der Luft. Meerwasser enthält besonders viele gelöste Salze. Doch auch in Leitungswasser sind feste Stoffe gelöst. Wenn man einen Tropfen davon auf einer Glasplatte verdunsten lässt, bleiben die gelösten Stoffe als fester Belag zurück.